Institut für theatrale
Angelegenheiten
Spionzas garden
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Ortspezifische Theaterinstallation auf dem Gelände der ehemaligen Irrenanstalt "Domjüch/Altstrelitz

Die Philosophie Spinozas hat vor allem ein ethisch-praktisches Ziel. Er möchte von den illusorischen Lebenszielen das einzig wahre unterscheiden, das ihm, wenn er es erreichen würde, eine stabile und wirklich befriedigende Freude verschaffen könnte. Doch Baruch Spinoza, ein geistiger Überflieger seiner Zeit, gerät in Ungnade, bei seinen Mitmenschen, den Fürsten, Kirchenherren, bei Juden und Christen gleichermaßen. Er wird ausgestossen, verflucht und lebt fortan in selbstgewählter Abgeschiedenheit.

Abgelegen, isoliert und fern der Gesellschaft lebten auch die Bewohner der ehemaligen Landesirrenanstalt auf dem idyllischen Gelände, versteckt hinter Mauern und hohen Bäumen.

Das Spartenübergreifendes Kunstprojekt, verwandelt das weitläufige Areal der ehemaligen Landes- Irrenanstalt Domjüch in ein temporäres Gesamtkunstwerk. Die Besucher, erleben eine Collage, angesiedelt in den späten 1920er Jahren, die sich auf sehr unterschiedliche Weise mit dem Leben in der Anstalt in der Zeit des aufkommenden Nationalsozialismus befassen. Die in das Stück verwobene Philosophie Spinozas und der besondere Ort ermöglichen eine verrückt andere Perspektive auf die Vorzeit der historischen Katastrophe und werfen unerwartet aktuelle Fragen auf.

„Spinozas Garden“ ist ein künstlerisches Experiment, eine Zukunftssuche im Gestern. Ein Stück Philosophie und sinnliche Suche nach Freiheit und dem was den Menschen ausmacht in Zeiten Global ausufernder Finanzmacht und der damit einhergehenden Unterwerfung ethischer Werte und des Mehrheitswillens, unter „alternativlose“ Marktgesetze; die Einteilung von Menschen in Nutzen- und Verwertbarkeitsalgorythmen.